Einmal volltanken, bitte - mit Strom!

Harsewinkel (jau) - Fast geräuschlos fahren Sabine Amsbeck-Dopheide, Stefan Volmering und Sebastian Kirchmann auf das Gelände des Hotels Klosterpforte. Die Bürgermeisterin, der Geschäftsführer der Stadtwerke Harsewinkel und der Prokurist der Stadtwerke Versmold reisen im E-Golf an, der nur dezent surrt.

Einmal volltanken, bitte - mit Strom!

Einmal volltanken, bitte! Nein, nicht ganz – schließlich dauert es gut sechs bis acht Stunden, bis der weiße E-Golf vollgeladen ist. Das Gespräch am Hotel Klosterpforte, wo die Stadtwerke eine neue Ladestation aufgebaut haben, wird aber genutzt, um zumindest ein wenig Energie zu tanken – mit dabei (v. l.) Stefan Volmering, Sebastian Kirchmann, Christopher Schemmink und Sabine Amsbeck-Dopheide. Bild: Aundrup

Das passt zum Termin. Schließlich geht es um die Elektromobilität in Harsewinkel, Marienfeld und Greffen. Bisher gab es nur eine Ladestation für Elektroautos in Harsewinkel – vor der Geschäftsstelle der Stadtwerke an der Münsterstraße. Bis Mitte November sollen weitere Säulen, an denen E-Fahrzeuge Strom tanken können, aufgebaut werden. „Insgesamt zehn Ladepunkte werden errichtet. An jeder Station können zwei Autos geladen werden“, sagt Stefan Volmering, während er die neue Station am Hotel Klosterpforte in Marienfeld ausprobiert. Der weiße Golf ist flugs mit der Ladesäule verbunden, der Strom fließt. Das gilt auch für den Standort am Harsewinkeler Hallenbad, wo bereits seit gut zwei Wochen Strom getankt werden kann, der nach Aussage der Stadtwerke zu 100 Prozent aus regenerativen Energien stammt. Jetzt fehlen noch zwei weitere Standorte, die mit solchen Säulen ausgestattet werden sollen: der Golfplatz in Marienfeld und eine Stelle in Greffen.

Verhandlungen in Greffen laufen noch

„Wo in Greffen, können wir noch nicht sagen. Wir sind in Verhandlungen. Wichtig ist uns, dass alle drei Ortsteile versorgt sind“, macht Volmering deutlich. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur durch die Stadtwerke Harsewinkel erfolgt in enger Kooperation mit der Stadt Harsewinkel. „Wir nutzen dafür sowohl kommunale Flächen als auch private – wie etwa hier an der Klosterpforte“, betont Sebastian Kirchmann von den Stadtwerken Versmold, die noch 74,9 Prozent an den Stadtwerken Harsewinkel halten – die Stadt Harsewinkel ist mit 25,1 Prozent dabei. Jeder kann an den Ladestationen sein Elektroauto anschließen. „Die Autofahrer müssen nicht Gäste unseres Hauses sein“, macht der Hotelmanager der Klosterpforte, Christopher Schemmink, deutlich. Und was kostet der ganze Spaß? Bisher war das Tanken an der Ladestation vor den Stadtwerken gratis. Das gilt auch für alle anderen bereits vorhandenen Säulen – allerdings nur noch bis Ende November. Bis dahin ist der Service kostenlos. Danach kostet das Tanken mit Strom Geld. Stadtwerkekunden zahlen denselben Verbrauchspreis wie Zuhause, so Kirchmann. Er spricht von 4,95 Euro pro Stunde. Und wie funktioniert das genau? „Gezahlt werden kann über die Stadtwerke-App eCharge“, die man kostenlos herunterladen kann, erklärt Kirchmann. Sie gibt einen Überblick über die verfügbaren Ladepunkte – und nicht nur über die Säulen in Harsewinkel, Marienfeld und Greffen. Auch eine einfache Steuerung des Ladevorgangs ist damit möglich. Die vorhandenen drei Säulen mit den sechs Ladepunkten werden übrigens schon rege genutzt. „Vor allem am Hallenbad wird fleißig getankt“, so Volmering.

Deutschlandweites Förderprogramm

Zur Förderung der Ladeinfrastruktur zur Elektromobilität hat die Bundesregierung Anfang 2017 ein deutschlandweites Förderprogramm mit insgesamt 300 Millionen Euro initiiert. Um die zukunftsweisende Infrastruktur in Harsewinkel weiter auszubauen und damit einen Beitrag zur umweltschonenden und nachhaltigen Mobilität vor Ort zu leisten, engagieren sich die Stadtwerke für die Errichtung von zehn Ladepunkten. Die Verantwortlichen des Stadtwerks sprechen von Investitionskosten in Höhe von 210 000 Euro für die nächsten sechs Jahre – der Zuschuss des Bundes liegt bei 85 000 Euro.

Quelle: Die Glocke, 10.11.2017

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