Stadtwerke übernehmen Stromnetz

Stadtwerke übernehmen Stromnetz - Bild: Aundrup/dpa

Sprechen von einem Meilenstein: (v. l.) Sebastian Kirchmann, Ansgar Ottensmann, Jörg Kogelheide, Stefan Volmering, Michael Meyer-Hermann und Sabine Amsbeck-Dopheide vor dem Kundencenter der Stadtwerke Harsewinkel an der Münsterstraße 8. Bild: Aundrup/dpa

Harsewinkel (gl). Was sich zunächst nüchtern anhört, ist ein großer Meilenstein: Die Stadtwerke Harsewinkel übernehmen am 1. Januar 2016 das Stromnetz von der RWE. „Das ist ein wichtiger Schritt“, sagt Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide (SPD) am Freitagvormittag im Kundencenter der Stadtwerke an der Münsterstraße 8.

In wenigen Tagen sind die örtlichen Stadtwerke Strombetreiber in Harsewinkel. „Nach nunmehr 90 Jahren ist diese Kernkompetenz wieder in eigener Hand“, freut sich das Stadtoberhaupt gemeinsam mit dem Bürgermeister der Stadt Versmold, Michael Meyer-Hermann (CDU), den beiden Geschäftsführern der Stadtwerke, Stefan Volmering (Harsewinkel) und Jörg Kogelheide (Versmold), dem Leiter der Energiebeschaffung der Strom- und Gasversorgung Versmold, Sebastian Kirchmann, sowie dem technischen Leiter des Stromnetzes, Ansgar Ottensmann, über diesen Coup. Sabine Amsbeck-Dopheide dankt den beiden Geschäftsführern für den gelungenen Abschluss der Verhandlungen mit der RWE: „Das war nicht einfach, denn wir bewegen uns in einem rechtlich total komplizierten Umfeld“, sagt die Bürgermeisterin, die selbst Juristin ist.

Zum Kaufpreis wollte sich keiner der Verantwortlichen äußern. „Wir haben eine Verschwiegenheitserklärung unterschrieben. Ich kann aber so viel sagen, dass es ein einstelliger Millionenbetrag war“, so Jörg Kogelheide. Ab Anfang 2016 kümmern sich also die Stadtwerke Harsewinkel, bei denen die Strom- und Gasversorgung Versmold 74,9 Prozent der Anteile hält und die Stadt Harsewinkel 25,1 Prozent, um den stabilen Netzbetrieb. 

Für die Bürger ist wichtig: „Für die Liefervertrage der Kunden ändert sich durch den Wechsel des Netzbetreibers selbstverständlich nichts. Alle Harsewinkeler Haushalte werden natürlich weiterhin mit Strom versorgt“, macht Sabine Amsbeck-Dopheide deutlich, dass die Bürger nichts von der Übernahme mitbekommen werden. Allerdings ist einmalig eine Doppelablesung nötig. Die Stromzähler werden zweimal abgelesen: derzeit vom bisherigen Netzbetreiber RWE und ab dem 11. Januar noch einmal von den Stadtwerken Harsewinkel. „Das ist nötig, damit wir mit einem sauberen Zählerstand starten können“, betont Jörg Kogelheide am Freitag. 

Ab sofort ist auch nicht mehr die RWE Ansprechpartner in Stromfragen, sondern die Stadtwerke Harsewinkel. Wenn es um den Hausanschluss, die Einspeisung, die Netznutzung, das Messwesen, den Netzausbau oder Baumaßnahmen geht, stehen die Mitarbeiter im Kundencenter Rede und Antwort.

Autorin: Judith Aundrup
Quelle: Die Glocke, 19.12.2015

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