Stadtwerke gehen in die Offensive

Eigenes Kundencenter/Kampagne mit Winkel

Harsewinkel (rz). Darauf muss man erst einmal kommen: Den Wortbestandteil "Winkel" aus dem Stadtnamen nutzen die Stadtwerke Harsewinkel (SWH), um für ihre Produkte und Dienstleistungen zu werben. Die Marketingkampagne mit Flugblättern und Plakaten, die ab Montag in der ganzen Stadt startet, wird zunächst von acht bekannten Persönlichkeiten aus allen drei Ortsteilen unterstützt.

Neben Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide, Chris Brentrup und Orhan Gül sind unteranderem auch die Marienfelderin Carola Eversmann sowie André Lanwehr und Günter Pohlschmidt aus Greffen als Sympathieträger mit von der Partie. Auf Fotos formen sie alle mit ihren Fingern einen Winkel, der fortan als einprägsames Logofür die Stärke und Kundennähe des lokalen Energieversorgers steht, der am 22. Februar von den beiden Partnern Stadt Harsewinkel sowie Strom- und Gasversorgung Versmold GmbH (SGV) gegründet wurde (wir berichteten).

"Wir starten jetzt durch und gehen in die Offensive", gab Jörg Kogelheide, der gemeinsam mit Stefan Volmering als Geschäftsführer die Geschicke des jungen lokalen Versorgungsunternehmens leitet, die Devise für die nächste Zukunft aus. Sichtbares Zeichen für die Präsens der Stadtwerke im Ortsbild ist ein eigens Kundencenter, das am Freitag, 19. Juli, in der Münsterstraße 8 (im Gebäude der alten Post) eröffnet wird. Die Lage in unmittelbarer Nähe des Rathauses ist aus der Sicht der beiden Geschäftsführer optimal, um möglichst schnell vor Ort Fuß zu fassen. Das Kundencenter, das über einen Empfangsraum, zwei Büros und einen Besprechungsraum verfügt, wird von Heike Ostlinning geleitet. Die Öffnungszeiten sind kundenfreundlich: Montag bis Freitag 9 bis 12.30 Uhr und 14 bis 17.30 Uhr sowie donnerstags bis 18.30 Uhr. Die SGV schließt ihr Kundencenter in der Marienstraße 2 zum 8. Juli und wird dann ebenfalls in den Räumlichkeiten der SWH vertreten sein.

Die Stadtwerke Harsewinkel sollen möglichst schnell wachsen. Mit überzeugenden Produkten (Strom und Erdgas), fairen Preisen und guten Dienstleistungen (Energieberatung durch Peter Gödde) will das junge Versorgungsunternehmen bei den Kunden in Harsewinkel und darüber hinaus um Vertrauen werben. Möglichst alle 1.650 Stromkunden und 770 Erdgaskunden der SGV Versmold sollen zu den Stadtwerken Harsewinkel wechseln, so lautet das Ziel. Kogelheide sichert allen Interessenten zu, dass der Wechsel schnell und unkompliziert vonstatten geht. "Wir machen gute Produkte und wollen ein fairer Partner sein", sagte Kogelheide, der eine Rechnung aufmachte, nach der die Stadtwerke-Kunden im Vergleich zu anderen Anbietern, so etwa den RWE, satte 420 Euro im Jahr sparen könnten. Allen Harsewinkelern, die sich für eines der Produkte "Mein Strom" (50 Prozent erneuerbare Energien), "Mein Natur-Strom" (100 Prozent erneuerbare Energien) sowie "Mein Erdgas" entscheiden, versprechen Kogelheide und Volmering, dass der Preis in 2013 "garantiert sicher" sei. Mit dem Stabilitäts-Bonus für die Stromtarife von 60 Euro würden eventuelle Preissteigerungen, die durch staatliche Eingriffe entstehen, aufgefangen.

Die Netzübernahme werde erst 2016 erfolgen, so Stefan Volmering. Dieser Kompromiss sei in Verhandlungen mit den RWE vereinbart worden und im Rat befürwortet worden. Bis dahin verbleibe der Energieriese ein Unterkonzessionär der Stadtwerke Harsewinkel. Neben den rund 10.000 privaten Haushalten sollen auch möglichst viele Gewerbebetriebe zu einem Wechsel bewogen werden – hier würden im Einzelfall Sondertarife vereinbart, erklärte Volmering. Auch die Versorgungkommunaler Gebäude mit Strom und Gas sei fester Bestandteil desSWH-Konzeptes, hieß es.

Autor: Horst Biere
Quelle: Neue Westfälische Zeitung, Nr. 154, Ausgabe 6./7.07.2013

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